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Biografie
"Proffering reassurance in the face of inevitable sorrow" - das schrieb New-York-Times-Autor Jon Pareles über den irischen Songwriter Declan O'Rourke. Seine vielen Fans in seinem Heimatland hätten natürlich nur zu gut gewusst, dass O'Rourke seit fast 20 Jahren und auf sechs Studioalben Hoffnung, Liebe und emotionale Klarheit verbreitet.
Seit seinem Debütalbum Since Kyabram (2004) wurde der im County Galway lebende Künstler von Songwritern und Medienvertretern wie John Prine ("ein großartiger Songwriter"), Edith Bowman ("Since Kyabram ist ein Album, das ich den Rest meines Lebens hören werde") und Paul Weller ("er schreibt die Art klassischer Songs, die die Leute nicht mehr schreiben, Songs, die so klingen, als wären sie schon immer da") gelobt. Seine Songs wurden von einer Reihe von Weltklasse-Künstlern gecovert, darunter Christy Moore, Camille O'Sullivan, Eddi Reader und Josh Groban
"Mein Ziel ist es, etwas zu nehmen, das mich bereits bewegt hat", sagt O'Rourke, "und es in eine Art poetisches Transportmittel zu verwandeln, das es zu anderen trägt, inklusive der richtigen Gebrauchsanleitung, damit sie es auspacken und dasselbe daraus ziehen können. Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass Künstler sein ein Prozess ist, bei dem man Schichten von sich selbst entfernt, um zum Kern zu gelangen. Um zu etwas zu gelangen, das rein und ehrlich ist. "
O'Rourke fing bereits als Teenager an, Songs zu schreiben. Seine Leidenschaft wurde geweckt, als er im Alter von 13 Jahren während einer Reise nach Kyabram im australischen Bundesstaat Victoria von einem Priester eine Gitarre bekam. Als er 24 war, kehrte er nach Irland zurück und landete inmitten einer äußerst kreativen Musikszene in Dublin, die der fruchtbare Nährboden für Musiker wie Glen Hansard / The Frames, Paddy Casey, Gemma Hayes, Damien Rice, Lisa Hannigan und viele weitere war.
Ein Wendepunkt war die Veröffentlichung von Since Kyabram, dessen Erfolg O'Rourke einen Plattenvertrag mit dem großen britischen Label V2 bescherte. Sein Folgealbum Big Bad Beautiful World (2007) unterstrich seine Anziehungskraft in Irland mühelos und sorgte für eine wachsenden Liste gut vernetzter Fürsprecher.
O'Rourkes drittes Album Mag Pai Zai (2010) schnitt sogar noch besser ab als die ersten beiden und wurde in Tony Clayton-Leas gefeiertem Buch 101 Irish Records You Must Hear Before You Die aufgenommen ("es enthält Songs, die dir Tränen in die Augen treiben und dich dazu bringen, über wichtige Dinge wie das Leben, die Liebe und das, was die Welt bewegt, nachzudenken"). Mag Pai Zai bescherte O'Rourke auch in Amerika vermehrt Aufmerksamkeit in den Medien, wo unter anderem Spin, American Songwriter, Wall Street Journal, NPRs World Café und USA Today berichteten.
Im Jahr 2012 trat O'Rourke zusammen mit Musikgrößen wie Alison Krauss, Jerry Douglas und Amos Lee in den Transatlantic Sessions der BBC auf. (Während einer weiteren Transatlantic Sessions USA-Tour im Jahr 2017 trat er mit James Taylor, Roseanne Cash, John Paul White, Mary Chapin Carpenter und Maura O'Connell auf.) Anfang 2014 wurde sein Mountain Stage Auftritt von über 300 NPR-Partnern ausgestrahlt, womit er ein neues Maß an Bekanntheit erreichte.
Stets dazu bereit, in Hinblick auf sein kreatives Output zu experimentieren, veröffentlichte O'Rourke zwischen Oktober 2014 und September 2015 jeden Monat einen neuen Song, den er ausschließlich und kostenlos den Abonnenten seiner Mailingliste sowie den Followern auf seinen Social-Media-Kanälen zur Verfügung stellte. Sein im Dezember 2015 veröffentlichtes viertes Studioalbum Gold Bars in the Sun enthielt eine Auswahl dieser Songs, darunter eine Reihe von Kollaborationen, von denen besonders das Duett mit seinem Freund John Prine hervorzuheben ist.
Weil O'Rourke nie eine spannende kreative Möglichkeit verstreichen lassen würde, veröffentlichte er im Oktober 2016 In Full Colour, eine Zusammenarbeit mit dem RTÉ Concert Orchestra, die eine so schön orchestrierte Auswahl aus seinem Backkatalog präsentierte, das das irische Musikmagazin Hot Press schrieb "es transportiert den Hörer in eine andere Welt".
2017 veröffentlichte O'Rourke sein sechstes Album Chronicles of the Great Irish Famine. Das Themenalbum, das sich um eines der düstersten und tragischsten Ereignisse in der irischen Geschichte dreht, war ein langfristiges Projekt von ihm. "These deeply lyrical songs of loss, of longing and of forced exile are enough to send shivers down the spine of the most objective listener", schrieb The Irish Times damals. Über das Lob der Kritiker hinaus sorgten die Themen des Albums auch bei prominenten Wissenschaftlern für Aufmerksamkeit. Im Jahr 2018 wurde einer der Songs, The Great Saint Lawrence River, in der Kategorie Best Original Song für einen BBC Radio 2 Folk Award nominiert. Ein weiterer Track, Along the Western Seaboard, brachte O'Rourke einen RTÉ Radio 1 Folk Award in der Kategorie Best Original Folk Song.
Als nächstes steht für diesen intuitiven Songwriter, dessen ausdrucksstarke Arbeit auf viele verschiedene Arten sanft ins Scheinwerferlicht rückt, ein neues Album auf der Agenda. Arrivals erscheint im Februar 2021 und ist wieder einmal ein Aufbruch. Produziert wurde es von keinem Geringeren als Paul Weller, der laut O'Rourke "in jedem Moment da war - vor, während und nach den Aufnahmen, um Ideen über dies und jenes zu diskutieren, bis hin zum Artwork. Es war sehr beeindruckend."
In vielerlei Hinsicht erinnern O'Rourkes neue, emotional starke Songs an jene Zeit, in der er in den glorreichen Tagen (und Nächten) der Singer-Songwriter-Szene in Dublin anfing. Die Wahrheit ist, dass er es nicht mag, immer wieder denselben Weg zu gehen. Und eine noch tiefere Wahrheit ist, dass Künstler zwar an ihrer eigenen Identität festhalten müssen, aber auch außerhalb forschen müssen. "Wenn du als Maler eine Palette verschiedener Farben hättest", sagt O'Rourke, "warum würdest du dich dann auf Rot und Weiß beschränken wollen?"