Maddie Medley

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Auf ihrer Debüt-EP Coming of Age, Pt. 1 dokumentiert Maddie Medley die seltsame und nicht selten tückische Reise der eigenen Selbstfindung. Zwischen ihrer verführerischen Stimme und dem durchdringenden Songwriting baut sich dabei eine gewaltige Spannung auf – eine Dynamik, die zu gleichen Teilen von Patsy Cline und den Riot-Grrrl-Bands der 90er beeinflusst ist –, bevor die 22-Jährige schließlich eine stille...

Auf ihrer Debüt-EP Coming of Age, Pt. 1 dokumentiert Maddie Medley die seltsame und nicht selten tückische Reise der eigenen Selbstfindung. Zwischen ihrer verführerischen Stimme und dem durchdringenden Songwriting baut sich dabei eine gewaltige Spannung auf – eine Dynamik, die zu gleichen Teilen von Patsy Cline und den Riot-Grrrl-Bands der 90er beeinflusst ist –, bevor die 22-Jährige schließlich eine stille Kraft darin findet, mutig ihrer eigenen Intuition zu folgen. „Alle diese Songs entspringen dem Versuch, sich durch das Leben einer jungen Erwachsenen zu navigieren und herauszufinden, wie es ist, eine Frau zu sein“, kommentiert die Indie-/Alternative-Künstlerin, die in Nashville beheimatet ist.

Im Titeltrack Coming of Age, Pt.1 formt Medley ihre entschlossene Selbstbeobachtung zu einem brillanten, langsam schwelenden Epos, jede Zeile wie elektrisiert von ihrem hypnotisierenden Gesang. Produziert vom sechsmaligen Grammy-Gewinner Dave Cobb, spiegelt „Coming of Age“ eine existenzielle Enttäuschung und Verwirrung wider, die Medley aus ihrer „ersten richtig erwachsenen Beziehung“ davontrug, „die faktisch alles andere als erwachsen war“. Und während der Song eine stürmische Dringlichkeit annimmt, liefert Medley eine kühne Absage daran, ihrer eigenen Komplexität Kompromisse aufzuzwingen („I wanna watch you try and figure me out”).

„Buzz“ ist ein überschwänglicheres Sinnieren über Liebe und Selbstfindung. Der Song entfaltet sich über strahlende Gitarren, träumerische Mellotron-Töne und Lyrics, die eine eigene, wild gewachsene Poesie verströmen („I don’t think I have ever been in love like this before/Like the holy ghost is wrapped up in the clothes thrown on your floor”). Im gefühlvollen und flirrenden „Edith“ enthüllt Medley ihre Absichten mit einem packend ungefilterten Selbstbewusstsein („My mother is a firecracker/My grandmother was too/And if I ever have a daughter/I’ll make damn sure she burns blue”). „Ich schrieb ‚Edith’, als ich 17 war und gerade meine Großmutter verloren hatte“, erinnert sich Medley. „Ich verspürte Wut und Trauer darüber, was es bedeutet, eine Frau zu sein, und der Song setzte sich zunehmend zusammen, als ich weiter darüber nachsann, wie es wohl wäre, wenn ich einmal selbst eine Tochter habe.“

Über den Verlauf von Coming of Age, Pt. erzeugt Medley eine mächtige Alchemie. Ihre Songs sind von intimer Natur und dabei ausladend genug, um ihre riesengroße innere Welt widerzuspiegeln. Medley, die in Franklin, Tennessee aufwuchs, kanalisierte ihre kreativen Impulse zunächst in das Schreiben von Kurzgeschichten, im Alter von 11 Jahren nahm sie dann die Gitarre hinzu und begann, ihre lebhafte Fantasie in Song-Form zu gießen. In ihren Teenagerjahren spielte Medley in einer Reihe von Bands, daneben verbrachte sie einen Großteil ihrer Zeit mit dem Aufnehmen von EPs in ihrem Schlafzimmer. Nach und nach schälte sich dabei eine erzählerische Stimme heraus, die in ihrem Erfassen von Details und ihrer Tonalität dezidiert schriftstellerisch ist (die leidenschaftliche Leserin nennt Flannery O’Connor, Ottessa Moshfegh und Donna Tartt als ihre Lieblingsautorinnen). Bald nach ihrem Umzug nach Nashville machte sie sich einen Namen als packende Live-Performerin und schloss sich wenig später mit Dave Cobb für die Aufnahmen von „Coming of Age“ zusammen – eine verheißungsvolle Session, die zu ihrem Signing bei Elektra Records führte.

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