Biografie
Die Geschichte beginnt damit, dass die 16-jährige Maggie Lindemann sich 2015 von ihren Eltern in San Antonio verabschiedete und nach Los Angeles zog, um Musik zu machen. Sie hat alle Zutaten eines Märchens, doch die Vorliebe unserer Heldin, ihre Meinung stets geradeheraus zu sagen (und dabei gern das F-Wort zu verwenden) sorgte umgehend dafür, dass diese Reise alles andere als typisch verlaufen sollte...
„Ich habe immer etwas zu sagen“, grinst sie. „Selbst dann, wenn es mich in Schwierigkeiten bringt, scheue ich mich nicht, etwas zu äußern, wenn ich das Gefühl habe, dass es gesagt werden muss. Ich funktioniere nicht nach Drehbuch. Ich zensiere mich nicht selbst. Ich habe einigen Scheiß durchgemacht. Ich finde es cool, dass ich vollkommen ich selbst sein kann“.
Maggie, die in Dallas aufwuchs, trat bereits im Alter von vier Jahren einem Kirchenchor bei und arbeitete seitdem still und heimlich daran, ihren Traum zu verwirklichen. In der Mittelschule begann sie damit, Videos von sich aufzunehmen in denen sie sang, und sie über die Social-Media-App KEEK zu posten. Schon bald hatte sie eine glühende und beständig wachsende Anhängerschar, und als ein Fan einen ihrer Clips auf seine YouTube-Seite stellte, wurde der ehemalige Sony-Music-Marketingstratege Gerald Tennison auf sie aufmerksam. Zur großen Überraschung ihrer Familie meldete er sich und fragte, ob er Maggie managen könne. Und bereits eine Woche später war die angehende Sängerin auf der Reise nach L.A., um Gerald zu treffen. Nach ihrer Rückkehr sprach sie mit ihrer Familie und traf die Entscheidung, ihr altes Leben in Boerne, Texas mit allem, was sie liebte – Familie, Freunde, Tiere – hinter sich zu lassen. Die Würfel waren gefallen: sie saß in einem Flugzeug gen Westen und gab binnen weniger Wochen alles auf, um ihrem Traum zu folgen.
„Ich habe fast mein gesamtes Leben lang gesungen“, erklärt sie dazu. „Es war einfach etwas, das ich tun musste. Ich musste einen Versuch wagen.“
Nach ihrer Ankunft in L.A. verschanzte sich Maggie anderthalb Jahre in einem Studio, um zwischen Hausunterricht-Einheiten Songs zu schreiben, aufzunehmen und an ihrer Stimme zu feilen. Durch ihre zunehmende Medienpräsenz bei Instagram, Twitter, Snapchat und YouTube versorgte sie die Außenwelt beständig mit neuem Content. Anstatt einfach nur Kapital aus den digitalen Plattformen zu schlagen, entschied sie sich, auf die altmodische Weise zu rackern – und zahllose Tracks aufzunehmen. Beeinflusst von Künstlerinnen wie Lana Del Rey, BANKS oder Marina & The Diamonds, entwickelte sie mit viel Fleiß und Hingabe einen fokussierten und feurigen Style.
„Die Richtung, in die ich gehe, ich düsterer, sinnlicher Pop“, erklärt sie. „Das bin ich“.
Ihre unabhängig veröffentlichte Debüt-Single „Knocking On Your Heart“ stürmte 2015 ohne jegliche herkömmliche Promotion in die Top 20 der iTunes „Top Alternative Songs“-Charts, der Nachfolger „Couple of Kids“ kam in die Top 30. Das 2016 veröffentlichte „Things“ wurde zum weltweiten Twitter-Trend und landete in den „Top 50 Viral Worldwide“ von Spotify. Ihre nachfolgenden Instagram-Cover von Rihannas „Love on the Brain” und Kehlanis „Letter“ erreichten in Windeseile mehr als 200k Views. Im September 2016 hatte Maggie bereits über 3 Millionen YouTube-Views und 1,5 Millionen Instagram-Follower, dazu kamen überschwängliche Artikel von Noisey, PopCrush, Teen Vogue, Idolator und vielen weiteren. Umworben von zahlreichen Major-Labels, unterschrieb sie bei 300 Entertainment.
„Ich bin in den letzten Jahren eine Menge gewachsen“, stellt sie fest. „Ich habe so viel erlebt und gelernt. Jeder Song war ein Sprungbrett. Musik zu veröffentlichen ist etwas, das ich schon immer wollte. Nun bei einem Label unterschrieben zu haben und es tatsächlich zu tun, fühlt sich einfach nur unglaublich an.“
Ihr Major-Label-Debüt „Pretty Girl“, das Maggie gemeinsam mit Sasha Sloan und Sean Myer schrieb, beginnt mit einer fingerschnipsenden Produktion von Jayson DeZuzio [Jamie N Commons, Skylar Grey, X Ambassadors], auf die eine ebenso pfiffige wie einprägsame Ansage folgt: „You see me holding up my middle finger to the world, fuck your ribbons and your pearls, because I’m not just a pretty girl”.
„Es geht darum, nur nach seinem Aussehen beurteilt zu werden und dem, was in den sozialen Medien über einen gesagt wird“, erklärt Maggie. „Die Leute glauben, dich allein deshalb zu kennen. Dabei ist ein Mensch doch mehr als nur seine physische Erscheinung. Der Song sagt im Grunde: ‚Scheiß drauf!’. Als junge Frau habe ich das Gefühl, dass wir sehr stark nur nach unserem Aussehen beurteilt werden. Dies ist ein Song für alle, denen es ebenso geht.“
Aktuell sorgt zudem ein Remix des Tracks für Furore: Cheat Codes und Cade haben der Antihelden-Hymne einen sommerlichen Touch verpasst – und dafür bislang mehr als 43 Millionen Streams bei Spotify gesammelt.
Maggie wird weiterhin das sagen, was ihr in den Sinn kommt und ein wenig Haltung in die Popmusik bringen – und sie wird damit ganz sicher ihre Spuren hinterlassen.
„Ich will nicht, dass die Leute einfach poppige Songs erwarten, nur weil ich ein Teen-Girl bin“, schließt sie ab. „Die Grenzen sind weit offen. Ich mache, was ich will, sage, was ich will und bin, wer ich sein will. Ich hoffe, dass alle, die mich hören, genau dieses Gefühl verspüren.“