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Biografie
'Die Callas' war auf der Bühne und im Alltag ein Phänomen
Keine Sängerin der Operngeschichte hat je den Bekanntheitsgrad von Maria Callas übertroffen, geschweige denn erreicht. Ihr Auftritt auf der Opernbühne kam einer Revolution gleich, und noch heute sind ihre Interpretationen einzigartige Kunstwerke. Ihre markante Schönheit machte sie zum umschwärmten Popstar, das Publikum lag ihr zu Füßen und begleitete Auftritte wie auch das dramatische Privatleben mit angehaltenem Atem.
Maria Callas (eigentlich Kalogeropoulos) wurde als Tochter griechischer Emigranten am 4. Dezember 1923 in New York geboren. Das Elternhas war von Musik aus Grammophon und Radio erfüllt, und Maria entwickelte schon früh ihr musikalisches Gehör. Klavierunterricht und Gesangsstunden zeigten schon bald ihr Talent. Allerdings schränkte die Weltwirtschaftskrise auch die finanziellen Möglichkeiten der Familie ein und so entschloss sich ihre Mutter, mit den beiden Töchtern nach Griechenland zurück zu kehren.
In Athen konnte Maria Gesangsstunden an einer Musikakademie nehmen und nach einigen Auftritten im Rahmen des Studiums bekam sie eine Rolle in Suppes 'Bocaccio' an der Königlichen Oper angeboten. Als Griechenland 1940 in den Weltkrieg verwickelt wurde, konnte Maria mit ihren Engagements bereits Mutter und Schwester unterstützen, auch wenn sie vereinzelt für die Besatzungsmacht singen musste. 1942 erntete sie erste öffentliche Aufmerksamkeit mit ihrem Auftritt in 'Tosca', wo sie für die erkrankte erste Sopranistin einsprang.
1944 brachte die Befreiung Athens durch die Briten und Maria Callas nahm den aufflammenden Bürgerkrieg zum Anlass, nach New York zurückzukehren. Doch mit einem Karrierestart in den Vereinigten Staaten hatte sie kein Glück, am Tag vor Ihrem Debut in Chicago meldete die Operngesellschaft Bankrott. Mit geliehenem Geld bestieg Maria Callas ein Schiff nach Europa, wo ein Engagement in Verona als 'La Gioconda' sie erwartete. In Italien lernte sie ihren späteren Ehemann Meneghini kennen und traf auf Tullio Serafin, der ihren Erfolg mit den Auftritten in Wagners 'Walküre' und nur zwei Tage später in Bellinis 'I Puritani' mitgestaltete. Das begeisterte Echo der italienischen Presse machte Maria Callas über Nacht zum Star, die ersten Schallplatten-Aufnahmen taten das Übrige.
Die Sensationspresse, die ihren Aufstieg begleitete, verfolgte Maria Callas fortan ohne Unterlass. Die Scheidung von Meneghini und die Affäre mit dem Milliardär Onassis war internationales Gespräch, abgesehen von der persönlichen Dramatik leitete dies auch die Katastrope für die Karriere der Sängerin ein. Maria Callas' Stimme verlor in der Folge einer ignorierten Halserkrankung an Qualität und als Onassis die Präsidentenwitwe Jaqueline Kennedy heiratete, brach die 'Primadonna assoluta' zusammen. Einige Versuche, ihre Opernkarriere wieder aufzunehmen, scheiterten kläglich, Maria Callas verlor den Sinn ihres Lebens. Am 16. September 1977 starb die faszierende Sängerin von der ganzen Welt betrauert.