Das Video zu "Young, Rich and Radical" rechnet mit unserem Selbstoptimierungswahn ab

News-Titelbild - Das Video zu "Young, Rich and Radical" rechnet mit unserem Selbstoptimierungswahn ab

"Young, Rich and Radical" – hinter dem Songtitel von Club Cheval vermutet man Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll, oder? Schließlich heißt es ja auch im Song: "Wake up every day like there’s no tomorrow / don’t you be afraid, like there’s no tomorrow. 

Von wegen, wie wir im nun veröffentlichen Musikvideo zu dem Track lernen. Denn die Jugend von heute ist längst zu durchoptimiert, um noch zu sündigen. Und so wird all das, was früher in die Abteilung "young, rich and radical" fiel, vor der laufenden Kamera von jungen, hippen, disziplinierten Menschen, demonstrativ vernichtet: Der Wein wird ausgekippt, die Zigaretten zerschnitten, das Kokain in den Wind gepustet und die Cannabis-Pflanze kommt schön artig in die Blätterpresse des Poesiealbums. 

Zufrieden lächeln die jungen, hippen, disziplinierten Menschen in die Kamera. Doch Halt, was ist das? Zucken da nicht traurig die Mundwinkel? Verzieht sich nicht schmerzverzerrt ein Augenlid? Und sind sie am Ende nicht doch so eingesperrt wie die Maus unter dem umgedrehten Weinglas im Video? Das extrem sehenswerte Machwerk von Regisseurin Laura Weaver stellt Fragen, die zum Denken anregen. 

Seht euch den Clip zu "Young, Rich and Radical" unten an, ein Song des kürzlich veröffentlichten Debütalbums "Discipline" des französischen Producer-Kollektivs.