Erstes Soloalbum seit 14 Jahren: David Byrne kündigt "American Utopia" für den 9. März an

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David Byrne ist einer der spannendsten und prägenden Protagonisten in der Musikwelt – ob als Mitbegründer Talking Heads (1976–88), gemeinsamen Projekten u.a. mit Brian Eno, Norman Cook (alias Fatboy Slim) und zuletzt St. Vincent oder Soundtrack-Arbeiten wie das mit dem Oscar, Grammy und Golden Globe ausgezeichnete "The Last Emperor". Nun, nach 14 Jahren, hat der in New York lebende Künstler endlich wieder ein Soloalbum angekündigt: "American Utopia" heißt es, wird am 9. März erscheinen und kann ab sofort vorbestellt werden. 

Den Track "Everybody’s Coming To My House" – geschrieben mit Brian Eno und mit Beiträgen von TTY, Happa Isaiah Barr (Onyx Collective), Mercury-Award-Gewinner Sampha und weiteren – feiert schon heute Premiere. Unten seht ihr den Visualier. Der Song ist beim Vorbestellen von "American Utopia" bei iTunes und nonesuch.com als sofortiger Download erhältlich. Vorbestellungen über den Nonesuch Store enthalten einen exklusiven Nachdruck eines handgeschriebenen Lyric Sheets aus der Entstehungsphase des Songs. 

Die Ankündigung des neuen Albums erfolgte im Rahmen einer Präsentation von "Reasons To Be Cheerful", einer fortlaufenden, von Byrne kuratierten Reihe hoffnungsvoller Texte, Fotos, Musik und Vorträge. Die Präsentation wird in diesen Minuten an der New Yorker New School vor Publikum gehalten und zugleich live über seine Facebook-Seite gestreamt und kann auch unten verfolgt werden. 

"American Utopia" geht Hand in Hand mit Byrnes Vision für seine Reihe "Reasons To Be Cheerful“, benannt nach dem Song des 2000 verstorbenen Ian Dury. Über den Verlauf des letzten Jahres sammelte Byrne Geschichten, Neuigkeiten, Ideen und andere Dinge, die allesamt Beispiele von Dingen darstellen, die Optimismus entweder verkörpern oder kennzeichnen, zum Beispiel ein technischer Durchbruch, ein musikalischer Act, eine neue Idee in der Stadtplanung oder dem Transportwesen – etwas, das man sehen, hören oder schmecken kann. Ganz so, wie das Album den aktuellen Zustand unserer Gesellschaft hinterfragt und dabei durch die Songs zugleich Trost spendet, erkennt auch der Inhalt der Reihe die Düsterheit und Komplexität der heutigen Zeit an, während sie zugleich Alternativen zu der Hoffnungslosigkeit aufzeigt, die uns bedroht. 

"American Utopia" veränderte im Verlauf des Schreib- und Aufnahmeprozesses immer wieder seine Gestalt. Es begann mit seinem langjährigen Kreativpartner Brian Eno und endete mit einer Zusammenarbeit mit Producer Rodaidh McDonald (The xx, King Krule, Sampha, Savages), entlang des Weges gesellte sich eine vielseitige Besetzung kreativ Mitwirkender hinzu, darunter Daniel Lopatin (alias Oneohtrix Point Never), Jam City, Thomas Bartlett (Producer von St. Vincent, auch bekannt als Doveman), Jack Peñate und weitere. Das Album wurde in New York City in Davids Home Studio aufgenommen, außerdem in den Reservoir Studios, Oscilloscope, XL Studios, dem Crowdspacer Studio und im Livingston Studio 1 in London. 

Über das Album sagt David Byrne: 

Ist es ironisch gemeint? Ist es ein Witz? Meine ich es ernst? Auf welche Weise? Beziehe ich mich auf die Vergangenheit oder die Zukunft? Ist es persönlich oder politisch?

Diese Songs beschreiben keinen imaginären und möglicherweise unmöglichen Ort, sondern sie versuchen die Welt zu erfassen, in der wir heute leben. Viele von uns, so vermute ich, sind mit dieser Welt nicht zufrieden – die Welt, die wir selbst uns so gemacht haben. Wir sehen uns um und fragen uns... nun, müssen die Dinge sein, wie sie sind? Gibt es einen anderen Weg? Um dieses Suchen und dieses Fragen drehen sich die Songs.

Das Album dreht sich indirekt um diese Impulse zur Veränderung. Indem man etwas beschreibt, enthüllt man es manchmal bereits, sieht andere Möglichkeiten. Wenn man eine Frage stellt, beginnt man damit automatisch, nach einer Antwort zu suchen. Wenn man etwas beschreibt, verschreibt man es auf eine gewisse Weise auch. Der Akt des Fragens ist ein großer Schritt. Die Songs sind ernst gemeint – der Titel ist nicht ironisch. Er bezieht sich nicht auf eine konkrete Utopie, sondern vielmehr auf unsere Sehnsüchte, Frustration, Ziele, Ängste, Hoffnungen hinsichtlich dessen, was sein könnte, was möglich ist. Die Schilderung, die Unzufriedenheit und die Sehnsucht – ich habe das Gefühl, dass es das ist, was die Songs streifen.

Es ist nicht leicht, aber Musik hilft. Musik ist eine Art Leitbild – sie teilt uns oft etwas mit oder deutet zumindest dahin, wie wir sein können.  

In Kürze wird David Byrne zudem Details zu einer weltweiten Tour bekannt gegeben.