Vom Druck des Dazugehören-wollens: L Devine und ihr neuer Song "Peer Pressure"

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Intelligente Popmusik? Eine hohe Kunst, findet auch L Devine. "Ich verstehe nicht, wieso so viele Leute gegen Pop stänkern – es ist die beste Art von Musik. Jeder hört es. Es ist wesentlich ernstzunehmender als die Leute denken, und es ist definitiv einfacher, irgendeinen metaphorischen Bullshit auf einer Akustikgitarre zu schreiben". Schon auf ihrer Debüt-EP "Growing Pains" legte die 21-jährige Sängerin und Songwriterin aus England eine erfrischende Direktheit an den Tag, man denke nur an die darauf enthaltene Single "School Girls", in der sie über das Erwachsenwerden sang: "Welcome to the real world / Everybody's still a school girl / Behaving like a bitch does / Trying to bluff you with that fake love".

Nun gibt es neue Musik von L Devine zu hören: "Peer Pressure" lautet der Titel des pulsierenden Songs, der auf einem Sample aus dem Coming-of-Age-Film "Heathers" aufbaut und sich auch inhaltlich der Thematik widmet: "Now that I'm a 20-years hell is where I'm living / Don't know how to cope with all the existential thinking / I never used to give a shit but now it's all I'm giving", singt L Devine, und klagt: "Peer pressure, nothing's gonna save me / Peer pressure got me going crazy". Produziert wurde der Song von Justin Raisen, den man unter anderem durch seine Arbeit mit Charli XCX kennt. Unten erzählt L Devine Zane Lowe im Interview, wie diese den Song als eine der ersten hörte und liebt – der denkbar größte Ritterschlag für L Devine, deren großes Vorbild Charli XCX ist (was man dem Song auch durchaus anhört). 

Ein Fan Von L Devine wiederum scheint der angesehene Musikvideo-Regisseur Emil Nava (Ed Sheeran, Calvin Harris, Rihanna) zu sein, denn nach der erweiterten visuellen EP zeichnet er erneut für das Visual Piece zu "Peer Pressure" verantwortlich, zu dessen Premiere ihr unten via The FADER gelangt. Der in Kalifornien gefilmte Clip fängt die Grundstimmung des Songs perfekt ein. Devine spielt darin eine junge Frau, die zwischen dem Einfluss einer Clique Gleichaltriger und dem Versuch hin- und hergerissen ist, ihr wahres Ich zu entdecken. Das Video bildet die Unbeholfenheit der Übergangsphase vom Teenager zum Erwachsenen ab, oftmals begleitet von einem Gefühl der Verlorenheit, nicht wirklich einer größeren sozialen Gruppe anzugehören.

"Der Titel war zuerst da und ich sann darüber nach, was die Phrase für mich bedeutet“, erklärt Devine zu ihrem neuen Song. "Nach meinem Empfinden ist es ein solch allgemeiner Begriff, der zugleich so viel abdecken soll. Daher wollte ich mit jeder Strophe einen anderen Aspekt davon freilegen. Es geht um den Versuch, man selbst zu sein und gleichzeitig dazugehören zu wollen."