Provinz sind neu bei Warner Music – und schon ihre erste Single "Neonlicht" ist eine Offenbarung

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Klar, wir sind eine Plattenfirma und daher Fans sämtlicher von uns veröffentlichter Musik – sonst würden wir sie ja nicht veröffentlichen. Manchmal jedoch kommt eine Band daher, die uns noch ein bisschen mehr Fans sein lässt und noch seltener eine, die uns komplett zum Jubilieren bringt. Provinz ist so ein Fall. Die Newcomer-Band kommt genau daher, aus der Provinz, zehn Kilometer außerhalb von Ravensburg. Nun ist ihre Debüt-Single "Neonlicht" erhältlich,  zu der ihr unten das Musikvideo seht. Am 3. Mai kommt die dazugehörige EP "Reicht dir das". Und ihr könnt uns drauf festnageln: Wir haben es hier mit einigen der besten Songs zu tun, die in den letzten Jahren in Deutschland veröffentlicht wurden. 

Dabei weiß man zunächst gar nicht, worauf man sich hier gerade eingelassen hat. "Neonlicht" beginnt geradezu meditativ, mit einer mehrstimmig gesummten Melodie, zu der sanft eine Gitarre gezupft wird. Gut und gern 30 Sekunden geht das so, dann erst nimmt die Angelegenheit Fahrt auf: die Gitarren ziehen an, ein Bass brummt, Drums kicken rein und Sänger Vincent fragt mit einer Stimme, die so fiebrig, heiser und unverbogen ist, dass man sie garantiert nicht mehr vergisst: "Sag, was soll der ganze Lärm? / Hype um nichts / Alle kommen sie her / doch versprechen könnt ihr nichts!“. 

"Neonlicht" handelt von den Verheißungen und noch viel mehr von den Abgründen des Großstadtlebens: "Fangen an, die dreckige Stadt zu fressen / Bis wir fast daran ersticken / Inmitten von Neonlicht gedrehten Kippen / Survival of the fittest", singt Vincent, blickt umzingelt von Lärm und Lichtern nach oben und stellt mit vor Wut heiserer Stimme fest: "Ja dann seh ich die Sterne nicht mehr!“ So plastisch und drastisch wie in „Neonlicht“ hat seit "Schwarz zu Blau“ von Peter Fox niemand das Großstadtleben auf den Punkt gebracht. Wie Vincent es schafft, bei dieser doch eher profanen Feststellung vollkommen überzeugend außer sich zu sein, sich komplett im Moment zu verlieren und von der Crescendo-artigen Dramatik der Musik forttragen zu lassen, ist einfach nur wahnsinnig gut und beweist: es ist eigentlich ganz egal, worüber man singt, man muss es nur wirklich so meinen. 

Provinz machen Songs, bei denen man als Hörer unglaublich nah dran ist, was neben dem Gesang auch der Produktion von Tim Tautorat (u.a. AnnenMayKantereit, Faber, KLAN). zu verdanken ist. Die Stücke dürfen atmen, sich entwickeln, kommen auch mal über Umwege zum Ziel und verarbeiten entlang des Weges ein beeindruckendes Spektrum an Einflüssen. Seid gespannt, was da noch alles kommt.