Akrobatische Raps und bildgewaltige Wortspiele von YBN Cordae

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Wer sich auch nur ein bisschen für Rap interessiert, dürfte es längst mitbekommen haben: YBN Cordae gehört zu den vielversprechendsten neuen Namen im US-HipHop. 200 Millionen Streams in nur einem Jahr, ein Platz in der prestigeträchtigen "XXL Freshman Class 2019" und weitere Ehrungen sprechen für sich. Nun hat der 21-Jährige endlich sein Solo-Debüt "The Lost Boy" veröffentlicht – mit Feature-Gästen wie Chance The Rapper, Pusha T, Meek Mill sowie Anderson .Paak und produziert von keinem Geringeren als J. Cole. Mit akrobatischen Raps, bildgewaltigen Wortspielen und geistreichen Reimen zementiert es YBN Cordae als einen vollendeten Storyteller unserer Zeit.

Aber wer ist dieser YBN Cordae eigentlich? Als Sohn einer 16-jährigen Mutter in Raleigh, NC zur Welt gekommen, schrieb er seine ersten Reime als Vierjähriger. Nachdem er seine prägenden Jahre im Wohnwagen seiner Großmutter in North Carolina verbrachte, zog er mit seiner Mutter nach Maryland um – und rappte in der Schule auf Kommando für Mitschüler. Im Alter von 15 Jahren begann er, Sneaker zu kaufen, zu sammeln und damit Handel zu treiben, bis er schließlich genug Geld zusammengespart hatte, um sich ein Homestudio zu kaufen. 2017 tat er sich mit dem YBN-Rap-Kollektiv zusammen und nahm regelmäßig auf. Ein Jahr später schmiss er das College, als sein Remix von Eminens "My Name Is" und "Old ******" viral explodierte. Es folgte Cordaes offizielle Debüt-Single "Kung Fu", die in weniger als zwölf Monaten über 77 Millionen Mal gestreamt wurde.

Entlang des Weges nahm er auf, was schließlich "The Lost Boy" werden sollte. Einer klaren Vision folgend, webte er ehrgeizig eine in sich geschlossene Coming-of-Age-Erzählung zusammen, die sich wie ein Film oder ein klassisches Buch entspinnt. "Ich erzähle eine Geschichte, die sich vom Anfang bis zu ihrem Ende über die gesamte Tracklist erstreckt", führt er aus. "Zu Beginn spreche ich darüber, wie ich mich im College als Kellner verloren fühlte. Die Kacke ist am Dampfen, na klar. Dann erinnere ich mich daran zurück, wie ich nach Hause zurückkehrte. Ich diskutiere eine gänzlich neue Dimension von Stress und Probleme mit Erfolg. In der Schlussfolgerung versuche ich, wieder zu mir zurückzufinden. Jeder Track ist das Prequel zum darauffolgenden Track." "We Gon Make It" [feat. Meek Mill] zum Beispiel feuert "motivation music" ab, das heftige "Broke As Fuck (Freestyle)" derweil, das ihr euch weiter unten anhören könnt, beschreibt den Schmerz nach dem Ableben seiner Großmutter und den Mord an seinem Cousin. Am Ende kommt alles im erhebenden "Lost & Found" zusammen, in dem er ausruft: "Yeah, I was a lost boy, but now I’m found".