Am 2. Oktober erscheint Joachim Cooders Album "Over That Road I’m Bound"

News-Titelbild - Am 2. Oktober erscheint Joachim Cooders Album "Over That Road I’m Bound"

Joachim Cooder ist seit nunmehr zwei Jahrzehnten ein gefragter Percussionist, auf inzwischen legendären Aufnahmen wie die Buena Vista Social Club-Sessions mit seinem Vater Ry Cooder ebenso wie auf seinen eigenen mit Künstlern wie Ali Farka Touré. Nun hat der Songwriter und Multi-Instrumentalist ein spannendes neues Projekt in Arbeit, das am 2. Oktober erscheint und zugleich sein Debüt bei Nonesuch Records markiert: "Over That Road I’m Bound" nimmt die unverblümten Songs von Countrymusik-Urvater und Banjospieler Uncle Dave Macon als Ausgangspunkt, um sodann mit den Lyrics zu spielen und die Melodien für das Instrument seiner Wahl umzuarbeiten: eine elektrische Kalimba (eine Variation des afrikanischen Daumenklaviers). Der Album-Track "Come Along Buddy" ist bereits jetzt erhältlich, ein Video kann unten angesehen werden. 

Cooder wählte Songs aus Macons riesigem Katalog aus und nahm sie mit seiner Band und besonderen Gästen auf: Ry Cooder (Banjo, Gitarre, Bass, Hintergrundgesang), Rayna Gellert (Violine), Juliette Commagere (Hintergrundgesang), Sam Gendel (Bass), Glenn Patscha (Piano und Harmonium), Amir Yaghmai (Yayli ambur), Dan Gellert (Banjo und Violine) und Vieux Farka Touré (Gitarre).  

Macon war für die Entwicklung der amerikanischen Musik wohl eine ähnlich entscheidende Figur wie Jimmie Rodgers, zuletzt wurde sein Platz in der ewigen Ruhmeshalle durch Ken Burns’ Country-Dokuserie bekräftigt. Der in Tennessee beheimatete Macon Anfang des 20. Jahrhunderts ein großer Star, einer der ersten Stammgäste im Grand Ole Opry. Geboren 1870, baute er sich ein Repertoire aus Musik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und frischte es für die Ohren des frühen 20. Jahrhunderts auf: Minstrel-Show- und Vaudeville-Stücke, Folksongs und Spirituals, die er von schwarzen wie weißen Reisegefährten aufschnappte. 

Cooder erklärt seinen Bezug zu Macons Musik wie folgt: „Mein Dad spielte viel auf dem Banjo und sang einige von diesen Songs. Ich bekam mit, dass er gehört hatte, wie Pete Seeger Uncle Daves Songs spielte und dass Seeger ein großer Befürworter seiner Musik war. Ich kann mich erinnern, dass ich mich besonders zu einem Song, ‚Morning Blues’, als kleiner Junge besonders hingezogen fühlte.“

Jahre später, als Erwachsener, entdeckte er Macons Music für sich wieder. „Eines Tages brachte ich meine Tochter mit ins Haus meiner Eltern und mein Vater und ich spielten das Banjo – und da hörte ich ‚Morning Blues’ wieder. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die elektrische Kalimba bereits lange gespielt: Ich hatte ein Album damit aufgenommen und spiele sie auch auf Tour. Es war etwas sehr Modales an Banjomusik im Allgemeinen oder der Art und Weise, wie mein Vater diesen einen Song spielte, daher nahm ich die Kalimba zur Hand und begann einfach, in sein Spiel einzustimmen.“

Er fährt fort: „Es hatte eine leicht entrückte Qualität. Ich dachte bei mir: ‚Ich will diese Songs auf diese Art spielen’. Ich bin kein Banjospieler, daher konnte ich mich der Sache nicht von einem puristischen Standpunkt aus nähern. Ich begann, es jeden Morgen zu hören. Ich legte ein Box-Set von Uncle Daves Musik ein und meine Tochter und ich lauschten. Sie war auf eine Art die Regisseurin des Projektes, beharrte auf bestimmten Songs, die wir wieder und wieder hörten. Dann begann ich, die Lyrics hin und her zu ändern, stets mit ihr im Hinterkopf.“