9. März 2021

Muss im Leben immer alles "All Or Nothing" sein? Nö, stellt Malou fest

Muss im Leben immer alles perfekt sein? Manche sagen: ja. Und sind erfahrungsgemäß genau die Menschen, die nie glücklich werden. Denn 100%, das gibt es vielleicht bei einem aufgeladenen Handy in der Steckdose, aber selten im echten Leben. Das ist voller kleiner Imperfektionen – ganz so wie wir selbst. Daher passt die Sache mit uns und dem Leben auch ziemlich gut zusammen, stellt auch Newcomerin Malou fest. Zuvor muss sie sich jedoch selbst von ihren Perfektionsansprüchen und damit einhergehenden Zweifeln freimachen.

In ihrer ersten Single „All Or Nothing“ beschäftigt sich die 22-jährige Singer-Songwriterin aus Hamburg mit einer Beziehung, in der sie eigentlich glücklich ist – wären da nicht kleine Momente des Zweifels. „Never said a word kept it to myself”, berichtet sie über eine sphärische Pop-Produktion, „I almost said that it was over“. „Nur weil einige Sachen nicht ganz so gelaufen sind wie erhofft und ich in manchen Momenten unglücklich war, habe ich direkt alles infrage gestellt“, sagt sie über die autobiografischen Zeilen. „Ich war kurz davor zu sagen, dass Schluss ist. Und das, obwohl mich dieser Mensch im Gesamten total glücklich macht.“

Glücklicherweise konnte sie mit einigen Tagen Abstand zu einer neuen Haltung finden: „Nur, weil es solche Phasen gibt, muss nicht gleich alles vorbei sein. Es sind nur 10 Prozent der Beziehung, wieso dann die 90 Prozent gleich mit wegschmeißen?“ „Love don’t have to be perfect / Ain’t gotta be all or nothing”, erkennt sie, und: “We can only fly if we fall low”. Es braucht Höhen und Tiefen, im Leben wie in der Liebe. 

Nicht nur musikalisch ist Malou, die von Stefan Dabruck (u.a. Robin Schulz, Alle Farben, HUGEL) gemanagt wird, eine faszinierende Erscheinung. Auch ihre persönliche Geschichte ist besonders: Malou wurde als Baby adoptiert. Ihre leibliche Mutter kommt aus Deutschland, wer oder woher der Vater ist, weiß niemand. „Ich weiß, dass ich auf jeden Fall zur Hälfte aus Deutschland komme und in Hamburg geboren wurde. Die andere Hälfte ist unbekannt und auch schwierig mit Tests herauszufinden“, so Malou. „Ich bin damit völlig fein und freue mich total, dass ich so ein Glück gehabt habe, in so eine tolle Familie zu kommen. Meine Familie ist für mich meine richtige Familie und an meine Adoption denke ich eigentlich nie“.

Auch hier gilt also: das Leben läuft nicht immer perfekt, doch mit Glück und einer positiven Einstellung finden wir den richtigen Weg. Und das, obwohl Malou zunächst etwas Grundlegendes fehlte: „Urvertrauen! Ich hatte keins. Wie kann man jemandem vertrauen, wenn selbst die eigene Mutter einen weggegeben hat und bei der Geburt so unverantwortlich und egoistisch war. Sie hat zwei Packungen Zigaretten am Tag geraucht, Drogen genommen etc. Ich wurde zwei Monate zu früh geboren und wäre fast gestorben.“

Umso glücklicher ist sie, die Musik gefunden zu haben: „Songs schreiben ist für mich Therapie“, so Malou. „Ich verarbeite darin die persönlichsten Erlebnisse und Gedanken, von meiner Adoption bis hin zu Liebe und Freundschaft. Was mich gerade so bedrückt oder glücklich macht“. Je nachdem, wie sie sich fühlt, ändern sich auch Sound und Melodie ihrer Songs. Gemeinsam haben sie, dass sie vielfältig, ehrlich und voller Leidenschaft sind. „All Or Nothing“ gibt davon einen ersten Eindruck. Unten gibt es das offizielle Musikvideo