Auch Elton John schwärmt schon von den "bahnbrechendsten Aufnahmen seit 10 Jahren": Gabriels begeistern die Musikwelt

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Was haben Gilles Peterson, Celeste, Paul Weller, Benji B, Elton John und Virgil Abloh gemeinsam? Sie alle sind bereits bekennende Fans von Gabriels, einer neuen Band aus L.A., deren Debüt-EP "Love & Hate In A Different Time" nun erschienen ist. Die EP besteht aus fünf Songs, die sofort nach einer anderen Ära klingen – Northern Soul und Motown kommen in den Sinn –, ohne in Throwback-Gewässer abzudriften. 

Der Titeltrack "Love & Hate In A Different Time", ein mitreißender Song mit Funk-Elementen und erhebenden Gospel-Einflüssen, zeigt dies exemplarisch. Der Bariton von Frontmann Jacob Lusk übernimmt einen Großteil der Schwerarbeit, doch ganz sicher nicht alles. Vielmehr sind es ein paar magische Minuten voller cineastischer Klänge und anders als alles, was man heute ansonsten da draußen hört. Unten kann man einen Live-Auftritt von Gabriels mit dem Song bei "Later… with Jools Holland" im britischen BBC-Fernsehen ansehen. 

Jacob Lusk ist in Kalifornien ein hochangesehener Musiker und leitet Gemeinden in ganz Los Angeles mit progressivem Southern Gospel.  Wenn er singt, hören die Leute zu und zeigen starke Reaktionen. Sein Vortrag ist von unglaublicher Tiefe und er weiß genau, wann er sich zurücknehmen und wann er aus sich herauskommen muss. Es ist ein rauer, aufsehenerregender Sound. Doch eine große Stimme macht noch keine Band, und mit den Produzenten Ryan Hope und Ari Balouzian wählen Gabriels einen fast filmischen Ansatz für ihr Songwriting und ihre Produktion.

Im Sound von Gabriels schimmert gerade Lusks musikalische Sozialisierung immer wieder durch – angefangen bei seiner geliebten Großmutter, die auch auf dem Cover von "Love And Hate In A Different Time" zu sehen ist. Gebürtig aus dem Örtchen Shiloh in Georgia, zog sie in den Sechzigern nach Los Angeles, wo sie schließlich ganz allein vier Kinder großzog, nachdem ihr Mann bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. "Sie hat all diese verschiedenen Phasen der Bürgerrechtsbewegung mitgemacht“, berichtet Lusk. „Ja, bis zur Sache mit George Floyd hat sie das alles miterlebt, und schon deshalb fand ich es passend, sie aufs Cover zu nehmen.“ Er habe auch die ganze Zeit an seine Oma denken müssen, als er 2020 in einer Black Lives Matter-Demo spontan ein Megaphon in die Hand gedrückt bekam und dann eine umwerfende Version von Billie Holidays "Strange Fruit" für die protestierende Menge zum Besten gab… 

Im Langform-Video zum Song, bei dem das in Großbritannien geborene Bandmitglied Ryan Hope Regie führte (er feierte als Musikvideo-Regisseur bereits große Erfolge), werden wir anhand von Archivaufnahmen durch die Geschichte des Dancefloors geführt, gipfelnd in einem Auftritt von Jacob, der während einer Black-Lives-Matter-Demo in L.A. vor einem begeisterten Publikum Billie Hollidays "Strange Fruit" singt. Es ist Auftritt, der gleichermaßen fesselnd anzusehen und aufrüttelnd anzuhören ist. 

Der Rest der EP bewegt sich auf Augenhöhe mit dem Lead-Track. Experimentelle Schnörkel, feurige Beats und jazzige Polyrhythmen. Berauschendes Zeug. Es ist eine mehr als vielversprechende Einführung in einen bereits voll ausgeformten neuen Act. 

Hier bekundet Elton John in seiner Radiosendung seine Liebe für die Band und spricht von "einer der bahnbrechendsten Aufnahmen, die ich in den letzten 10 Jahren gehört habe":