Am 17.09. kommt das neue Album "A Southern Gothic", schon heute singt uns Adia Victoria den "Magnolia Blues"

News-Titelbild - Am 17.09. kommt das neue Album "A Southern Gothic", schon heute singt uns Adia Victoria den "Magnolia Blues"

Zwei Jahre nach ihrem letzten Werk, dem von Aaron Dessner (The National) produzierten "Silences“, meldet sich Adia Victoria heute mit der Ankündigung eines neuen Albums zurück und teilt den ersten Vorboten mit uns. "A Southern Gothic" lautet der Titel ihres insgesamt vierten Albums, das am 17. September erscheint, von T Bone Burnett exekutiv-produziert wurde und Gastauftritte von Jason Isbell, Margo Price und Matt Berninger bereithält. Die erste Single trägt den Titel "Magnolia Blues" und wird von einem Musikvideo begleitet. Adia hat zu dem Song das Folgende zu sagen:

"William Faulkner schreibt in einem unveröffentlichten Manuskript aus dem Jahr 1933 über das ‚Bedürfnis der Südstaatler, zu reden, sich mitzuteilen, denn die Redekunst ist unser Kulturgut‘.

Nachdem ich ein Jahr in meinem Zimmer in Nashville zugebracht hatte, fragte ich mich, welche Geschichten ich zu erzählen hatte. Von meinem Fenster aus war mein einziger Ausblick südwärts oftmals die Magnolie in meinem Hinterhof. Sie verstellte mir den Blick auf den Rest der Welt. Umso genauer studierte ich daher ihre Äste, ihre Blätter und die geradezu obszöne Pracht ihrer ikonischen weißen Blüte.

In der Mythenbildung der Südstaaten nimmt die Magnolie eine wichtige Rolle ein. Sie steht für Romantik, die verlorene Sache der Konföderierten und für die Schönfärberei der Südstaaten-Erinnerungskultur. ‚Magnolia Blues‘ ist eine Rückeroberung der Magnolie – ihr Geäst wird von den Lügen befreit, für die sie gestanden hat. Der Song erzählt die Geschichte einer schwarzen Südstaatenfrau, die im langen Schatten ihrer Magnolie fieberhaft ihren Weg zurück in den Süden sucht.

‚Magnolia Blues‘ ist eine Ode an die schwarze Südstaatenbevölkerung – die viel zu oft außen vor bleibt, wenn wir vom ‚Südstaatler‘ sprechen – und es ist eine Ode an den Süden selbst. Um ihn – in den Worten William Faulkners – vom Ruf ‚einer Fantasielandschaft mit Schwertern, Magnolien und Spottdrosseln‘ zu befreien, ‚die es vielleicht nie gab‘".

Mit "A Southern Gothic“ setzt Adia ihre künstlerische Auseinandersetzung mit den Konflikten der amerikanischen Südstaaten fort, die bis heute auf beunruhigende Weise nachhallen. Seine Spannung bezieht das Album auch aus unterschiedlichsten Formen der klanglichen Gegenüberstellung. Es ist zu gleichen Teilen historische Montage und moderne Prophezeiung, Dunkelheit und Licht, Liebe und Hass. Die 14 Tracks sind die musikalische Verkörperung der Beziehung, die so viele Menschen – insbesondere schwarze Frauen – zum Süden haben.

Während des Schreibprozesses hörte sich Adia alte Field Recordings von Alan Lomax an, deren Klänge zum Herzschlag ihrer neuen Musik werden sollten, indem sie gemeinsam mit ihrem Kreativpartner Mason Hickman weitere Klangschichten darüberlegte. Tatsächlich ist die Zusammenarbeit mit Hickman in Songwriting und Produktion für das Projekt so prägend wie die Geschichten selbst, die Victoria über den Verlauf des Albums erzählt. Die Aufnahmen für "A Southern Gothic“ begannen 2019/Anfang 2020 weit entfernt von den amerikanischen Südstaaten – in Paris. Die Entfernung von daheim half Victoria dabei, ein Gefühlt der Klarheit über ihre Heimat zu gewinnen, das sie nicht verspürt hatte, als sie aus ihrer Heimat schrieb.

Musiker, Produzenten, ein Studio – durch die Pandemie war Victoria und Hickman der Zugang zu all diesen Dingen versagt. Die beiden wurden notgedrungen zu einer Art Zweimannband, und während sie versuchten, sich nicht von der Pandemie um die Ecke bringen zu lassen, entwickelte sich über Victorias Sammlung von Südstaatengeschichten eine besondere Bande zwischen ihnen. Hackman brachte sich selbst Mandoline und Banjo bei, Victoria spielte die Schlagzeug- und Klavierparts ein. Und sogar als die Welt langsam wieder zur Normalität zurückkehrte, Impfstoffe verfügbar wurden und Victoria mit T Bone Burnett ins Studio gehen konnte, waren es jene Aufnahmen, die Victoria und Hickman auf eigene Faust gemacht hatten, die Bestand hatten.

"Ich wollte, dass dieses Album ein Zeitstempel meines Jahres 2020 ist“, sagt Victoria dazu. „Ich wollte dem Tribut zollen und die uns zur Verfügung stehenden Arbeitsmaterialien waren ein Teil dessen. Ich hatte nicht das Bedürfnis, es nachträglich zu ändern und aufzuhübschen. Es war ehrlich und wahrhaftig." Das Resultat ist ein Projekt, das einerseits erfrischend und innovativ ist und sich andererseits perfekt in Victorias bisherigen Katalog und das reiche Erbe des Black Southern Storytelling einfügt. .