David Crosbys 1971er-Album "If I Could Only Remember My Name" wird neu aufgerollt

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Als David Crosby 1971 sein Solo-Debüt „If I Could Only Remember My Name“ veröffentlichte, fiel es bei den Kritikern zunächst durch. Im Laufe der Jahre erfuhr das Werk jedoch eine immer größere Wertschätzung, angefangen bei seiner kühnen Ästhetik über seine vielschichtigen Harmonien bis hin zu den eindringlichen Texten über Verlust und Desorientiertheit. Angekündigt als Debütalbum des Singer-Songwriters, war das Album tatsächlich alles andere als eine One-Man-Show, ganz im Gegenteil: selten in seiner Karriere arbeitete er mit einem derartigen All-Star-Cast an Musikern zusammen, darunter Mitglieder von The Grateful Dead, Jefferson Airplane und Santana, außerdem Graham Nash, Joni Mitchell, Neil Young und andere.

„If I Could Only Remember My Name“ feierte Anfang dieses Jahres sein 50-Jähriges. Rhino würdigt dies mit einem 2-CD-Set, das auf der ersten Disc eine remasterte Version des Albums enthält, die mit viel Liebe von den analogen Originalbändern erschaffen wurde und das obendrein unter der Ägide von Stephen Barncard selbst, Toningenieur des Originalalbums, der bei der Restauration und Drehzahlkorrektur mit Hilfe von Plangent Processes zu Werke ging. Disc 2 hält reichlich Bonusmaterial bereit, darunter ein Dutzend unveröffentlichte Demos, Outtakes und alternative Versionen. IF I COULD ONLY REMEMBER MY NAME: 50th ANNIVERSARY EDITION ist ab dem 15. Oktober erhältlich, auch als 180gVinyl und bei bei digitalen und Streamingdiensten.

Ein bisher unveröffentlichtes Demo aus den Sessions mit dem Titel „Riff 1“ ist bereits jetzt als Download/Stream erhältlich. Unten kann man den Track hören.

Die Linernotes zu dieser Sammlung wurden von Steve Silberman verfasst, dem Co-Autor von Skeleton Key: A Dictionary for Deadheads. Er schreibt: „...die Geschichten hinter der Entstehung von ‚If I Could Only Remember My Name‘ machen deutlich, dass die erhebenden und erlösenden Qualitäten des Albums das Resultat einer eng verbundenen Gruppe begabter Musiker waren, die einen der ihren vom Rand des Abgrunds zurückholten. Die Kanten des Albums wurden durch das Feuer einer lebensverändernden Tragödie gehärtet.“

Besagte Tragödie ereignete sich 1969, als Crosbys langjährige Lebensgefährtin Christine Hinton bei einem Autounfall ums Leben kam. Als er 1970 mit den Aufnahmen für das Album begann, steckte er noch mitten im Trauerprozess und fand in den Wally Heider Studios in San Francisco einen Zufluchtsort. Was auch daran lag, dass Jerry Garcia dort fast allabendlich auftauchte: „Er hatte dieses Grinsen, diesen ganz speziellen Blick in den Augen. Und natürlich diese Faszination für die Musik“, erinnert sich Crosby. „Lässig, nicht aufgesetzt, anmutig, lustig, immer voll und ganz da. Es war eine Gefälligkeit, da bin ich mir ziemlich sicher. Jerry sagte das nie, deutete es nicht einmal an. Sondern einfach nur: ‚Hey, ich habe gehört, dass du etwas machst. Was denn genau? Lass uns was zusammen machen‘.“

Und das taten sie: sie schufen Musik, auf die sich spätere Generationen von Singer-Songwritern beriefen, die es als frühes Beispiel für das „Freak-Folk“-Genre begriffen. Die neun Songs des Originalalbums erkunden ein breites Spektrum an Stimmungen und Strukturen. Crosbys Coolness und Garcias stechende Solos verleihen „Cowboy Movie“ seine Intensität, während „Song With No Words (Trees With No Leaves)“ sich sanft zwischen chorischem Folk und Modal Jazz ausbreitet. Für „Orleans“ wandelte Crosby das französische Kinderlied um, indem er das Studio und seine Echokammer dazu verwendete, um einen Chor mit seinen Gesangsharmonien aufzunehmen.

Die zweite Disc befördert fast eine Stunde unveröffentlichter Aufnahmen aus der Entstehungszeit von „If I Could Only Remember My Name“ zutage. Dazu gehört auch die erste Saat des Albums, die Crosby am 28. März 1968 bei Hollywood Recorders in Los Angeles ausbrachte. Gemeinsam mit dem Produzenten Paul Rothchild nahm er Rohversionen von Songs wie „Tamalpais High (At About 3)“ und anderen auf. Zu diesen Tracks gesellen sich mehrere unveröffentlichte Session-Aufnahmen, darunter „Coast Road“, „Dancer“ und eine alternative Version von „Cowboy Movie“, bei der Neil Young anstelle von Garcia den Solo-Part übernimmt.

IF I COULD ONLY REMEMBER MY NAME.: 50th ANNIVERSARY EDITION

CD Tracklisting

Disc One: Original Album

1.         “Music Is Love”
2.         “Cowboy Movie”
3.         “Tamalpais High (At About 3)”
4.         “Laughing”
5.         “What Are Their Names”
6.         “Traction In The Rain”
7.         “Song With No Words (Tree With No Leaves)”
8.         “Orleans”
9.         “I’d Swear There Was Somebody Here”

Bonus Track

10.       “Kids And Dogs”

Disc Two: Bonus Tracks

Demos

1.         “Riff 1” – Demo *
2.         “Tamalpais High (At About 3)” – Demo *
3.         “Kids And Dogs” – Demo *
4.         “The Wall Song” – Demo *
5.         “Games” – Demo *
6.         “Laughing” – Demo *
7.         “Song With No Words (Tree With No Leaves)” – Demo
8.         “Where Will I Be” – Demo *

Sessions

9.         “Cowboy Movie” – Alternate Version *
10.       “Bach Mode” – Pre-Critical Mass *
11.       “Coast Road” *
12.       “Dancer” *
13.       “Fugue” *

LP Tracklisting

1.         “Music Is Love”
2.         “Cowboy Movie”
3.         “Tamalpais High (At About 3)”
4.         “Laughing”
5.         “What Are Their Names”
6.         “Traction In The Rain”
7.         “Song With No Words (Tree With No Leaves)”
8.         “Orleans”
9.         “I’d Swear There Was Somebody Here”

* bisher unveröffentlicht