14. Dezember 2022

Verschmutzung, Überschwemmung, Vernachlässigung: Burna Boy macht mit Mini-Doku auf drastische Probleme in seiner Heimatstadt aufmerksam

Die gut 16-minütige Doku "The Black River: Whiskey Documentary" zeigt in packenden Bildern einiges auf, was in seinem Land Nigeria falsch läuft.

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"Whiskey", so lautet einer der ergreifendsten Songs auf dem Album "Love, Damini" von Grammy-Preisträger Burna Boy. Und es ist auch der Aufhänger der neuen Mini-Doku "The Black River: Whiskey Documentary", die der Nigerianer veröffentlicht hat, um auf drastische Probleme in seiner Heimatstadt Port Harcourt aufmerksam zu machen. Verschmutzung, Überschwemmung, ganz einfach eine allgemeine und anhaltende Vernachlässigung der Lebensräume der dort lebenden Bevölkerung – die gut 16-minütige Doku zeigt in packenden Bildern, was in seinem Land falsch läuft. 

Aus erster Hand erfahren wir von Mitgliedern der Community über die die Realitäten, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind, darunter eine Mutter, die unter Tränen vom Verlust ihres Sohnes durch Krankheit infolge der Umweltverschmutzung und fehlender Medikamente berichtet, ein Arzt, der die extremen Auswirkungen der Schäden in der Öl fördernden Stadt schildert – so ist etwa das Wasser in der Umgebung durch Rohölabfälle verschmutzt – und ein alter Lastwagenfahrer, der sich über die schlechten Straßen beschwert, die das Leben von Menschen gefordert haben, die keine andere Wahl haben, als Boote zu benutzen, um auf die andere Seite des Ufers zu gelangen.

Bei der Premiere (siehe unten) der Mini-Doku in London am Wochenende sagte Burna Boy, dessen erste Songs in einem Baumhaus auf den Pipelines in Port Harcourt entstand: "In den Jahren, seit ich aus der Stadt weggezogen bin, ist alles noch viel schlimmer geworden. Die Luft war völlig verschmutzt, alles war schwarz, wenn man aufwachte, sogar die Autos. Es ist wirklich so, wie man es in dem Dokumentarfilm sieht. Das ist das wahre Leben, der Alltag meiner Leute. Wir machen Songs über alles Mögliche, warum also nicht auch über das, was wirklich passiert und was die Menschen in diesem Moment betrifft. Genau das ist 'Whiskey'. Ich hoffe, er erfüllt seinen Zweck und schafft das nötige Bewusstsein, damit sich etwas ändert. Wenn ihr es vorher nicht wusstet, wisst ihr es jetzt." 

Burna Boy hofft, mit dem Aufzeigen spezifischer Probleme, mit denen seine Heimatgemeinde konfrontiert ist, auch andere Teile Nigerias und Afrikas, der Karibik und des Rests der Welt zu beleuchten, die unter ähnlichen Umweltproblemen leiden. Der Musiker arbeitet regelmäßig mit philanthropischen Initiativen zusammen und hebt in diesem Zusammenhang besonders The R.E.A.C.H. (Reach Every Available Communal Household) hervor, eine Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz in Nigeria, die Ressourcen für die Community bereitstellt. Wer unterstützten mag: Alle Spenden an R.E.A.C.H. kommen direkt den Opfern der Gemeinde zugute, die sie mit Lebensmitteln, sauberem Wasser, Haushaltsgegenständen und Medikamenten versorgen wollen.