"Was willst du?", wollen Haisenberg und Olexesh wissen

Der hessische Kollege Olexesh ist der erste Feature-Gast in einem Song Haisenbergs.

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Wo Haisenberg herkommt, wird die Frage nach deinem Wohlergehen geskippt, die Kommunikation aufs Wesentliche reduziert – Erstens: "Wer bist du?" Zweitens: "Was willst du?" Zwischen verwinkelten Drogenküchen, flimmernden Rotlicht-Werbetafeln und modrigen Treppenhäusern bleibt keine Zeit für gute Laune oder Knigges Benimmregeln. Hier wird "mit Hundertsechzig durch die Achtziger" geheizt, wenn überhaupt Straßenabitur abgelegt. Mit Olexesh, dem ersten Feature-Gast in Haisenbergs bisher überschaubarer Legacy, hat sich der Offenbacher einen waschechten Veteranen in’s Boot geholt – und noch dazu einen "Bratan", der den Block-Kodex ebenfalls zur Genüge studiert hat. Niemand hätte einen auf zornigem Trap-Beat basierenden Banger wie "Was willst du" optimaler komplettieren können als Olexesh, der – so munkelt der Buschfunk –nicht einmal zehn Sekunden nachdenken musste, bevor er einem gemeinsamen Song mit Haisenbergs zugesagt hat. Und das will was heißen. Unten gibt es das Musikvideo zu "Was willst du" zu sehen, nach "Intro" und "Schalldämpfer" die dritte Single aus Haisenbergs zeitnah erscheinenden Debütalbum" "Limbus".

Aufgewachsen in Offenbach als Sohn zweier Eltern mit rumänischen Wurzeln hat Haisenberg die Unbamherzigkeit des Lebens schon früh mit voller Wucht abbekommen. Als seine Mama und sein Papa sich trennen ist er noch sehr jung, doch versteht schnell, dass ihn nur Verantwortung aus dieser Lage befreit. Im aussichtslosen Dickicht des Offenbacher Millieus bleibt dem 15-Jährigen nur kaum ein Weg als den in die Kriminalität. Anders als seine Altersgenossen ist Haisenberg aber nicht der klassische Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten und Geltungsdrang. Neben der Musik, die ihn schon früh zu begleiten beginnt, sucht er nach Antworten im Inneren, liest Bücher berühmter Philosophen und durchdringt sein Seelenleben über die Raps von 2Pac und The Notorious B.I.G. Da ist es beinahe logisch, dass er selbst zu rappen beginnt. Seine Texte sind geprägt vom Leben auf der Straße, aber auch von introspektiven Gedankenfetzen, Ängsten und einem signifikanten Slang-Mix aus Offenbacher Schnauze, der Limba Română (Haisenberg spricht fließend Rumänisch) und Wörtern, die du nicht in der Universität lernst.