21. September 2020

Er war Dänemarks größter Popstar, nun wird Jon Nørgaard als "Tvilling" wiedergeboren

News-Titelbild - Er war Dänemarks größter Popstar, nun wird Jon Nørgaard als "Tvilling" wiedergeboren

"It’s all about the money / It’s all about the dum dum du du dum dum" – wem diese Zeilen bekannt vorkommen, dem helfen wir hier gern kurz auf die Sprünge: sie stammen aus dem 1997er-Hit "All ‘Bout The Money" der Schwedin Meja. Nun hat er Track ein Rework erhalten: Tvilling aus Dänemark hat sich das bekannte Sample geschnappt, es mit neuen Refrainzeilen versehen und in eine neue Produktion gehüllt – und fertig ist ein richtig guter Club-Pop-Track, der einem direkt ins Blut schießt. Unten hört ihr den Track. 

Tvilling ist unter seinem neuen Künstlernamen ein Newcomer, dahinter steckt jedoch alles andere als ein Unbekannter: Jon Nørgaard. Der heute 35-Jährige war mit einst Dänemarks größter Popstar. Durch eine Verkettung von Umständen, die zum größten Fehler seines Lebens führten, war seine Karriere von einer Sekunde auf die andere vorüber. Nun ist Nørgaard unter dem Künstlernamen Tvilling wiedergeboren, hungriger denn je und bereit, die Fäden dort wieder aufzunehmen, wo er sie vor fast 18 Jahren aus der Hand gab. 

Nachdem seine Karriere im Scheinwerferlicht vorüber war, gründete Nørgaard eine 360-Musikfirma für Künstlermanagement, Booking, Label- und Publishing-Angelegenheiten und entwickelte diese zur erfolgreichsten unabhängigen 360-Musikfirma Dänemarks, u.a. mit Beteiligungen an 150 Gold- und Platinveröffentlichungen. Bei der Arbeit mit seinen unterschiedlichen Künstlern hatte Nørgaard über die Jahre immer wieder versucht, das Sample in einen neuen Song umzuarbeiten, doch es schien nie wirklich zu passen. Dann kam Covid-19. Und Jon fand sich in seinem Studio wieder, eingesperrt in Quarantäne. Die Geschäfte waren schlagartig zum Erliegen gekommen "und um Zeit totzuschlagen, setzte ich mich hin und nahm ein Demo auf". Besagtes Sample nutzend, stöpselte er das Mikrofon ein und legte los. Und stellte fest: er sang besser denn je. 

"It’s all about the money / It’s all about the dum dum du du dum dum" – die berühmten Refrainzeilen scheinen mit Blick auf den Aufstieg von sozialen Medien, Kryptowährungen und Influencer-Fame heute noch relevanter als im Jahr 1997. "Wir leben in einer Welt, wo der Einfluss von Geld allgegenwärtig ist. Es dreht sich alles darum, seine teuren Taschen, Autos, Schmuck und gebrandeten Klamotten zu zeigen“, bekräftigt Tvilling. "I don’t know what you’re chasin’ / But you’ll get there I hope", heißt es in einer Zeile der neuen Strophen. "Die unglücklichsten Menschen, die ich kennengelernt habe, sind solche, die beständig den äußeren Schein wahren müssen“, beobachtet Jon. "Wenn man sich von dieser Art zu denken und zu leben freimacht, schafft man Raum für Kreativität, um tatsächlich Dinge aufzubauen und zu bewegen. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich war wie sie." 

Nun, da er wieder Feuer gefangen hat, kann Jon so schnell niemand stoppen. Als er am wenigsten damit rechnete, mitten in der weltweiten Covid-19-Krise, wollte es das Schicksal, dass Jon zurück zu dem fand, von dem er dachte, es vor nahezu 18 Jahren für immer verloren zu haben. "Ich tue dies für mich, für meinen Sohn und für jeden Erwachsenen da draußen, der denkt, seine Zeit für große Träume sei vorüber. Sie ist es nicht. Ich bin der lebende Beweis."