"Ain't Killed Me Yet", schleuderte Adia Victoria in der finstersten Stunde dem Leben entgegen

News-Titelbild - "Ain't Killed Me Yet", schleuderte Adia Victoria in der finstersten Stunde dem Leben entgegen

Es ist kein Geheimnis, dass die Pandemie Musiker:innen besonders zugesetzt hat. So auch Adia Victoria: ohne Live-Auftritte, ohne ein regelmäßiges Einkommen sah sich die Musikerin im Frühjahr letzten Jahres gezwungen, vorübergehend einen Job jenseits der Musik zu suchen: "Ich nahm einen Job bei Amazon an, um die Rechnungen zu bezahlen, und auf dem Weg zum Lagerhaus für eine 10-Stunden-Schicht mit roten Augen dachte ich über mein Dilemma nach. Ich raste nachts um 2 Uhr durch leere Straßen und versuchte, einem Virus zwei Schritte voraus zu sein, mit dem ich nichts anfangen konnte", berichtet sie im Post unten. "In diesem Frühjahr beendete ich jeden Tagebucheintrag mit den Worten 'Life aint killed me yet'.

Und genauso, "Ain't Killed Me Yet", lautet auch der Titel ihres neuen Songs, den man unten hören kann, zugleich die erste neue Musik der 35-Jährigen seit ihrem hochgelobten Album "A Southern Gothic" im letzten Herbst. Victoria schrieb den Song als Blues-Vertonung von Lucille Cliftons Gedicht "Won't You Celebrate With Me". Der Track sei "Blues-Existenzialismus in Reinkultur", wie sie unten weiter ausführt. "Es ist die ehrfurchtslose Feier derjenigen, die das Leben zu ihren eigenen Bedingungen meistern. Wenn die Zukunft ungewiss ist, ist sind die Vergnügungen und das Vagabundieren im Hier und Jetzt alles, was zählt. Ich schrieb 'Ain't Killed Me Yet', als ich mich hinters Steuer setzte und auf den Weg zur Arbeit in einem Lagerhaus machte, in dem der Tod eine reale Möglichkeit war. Der Blues verankerte mich im Jetzt, so dass ich nicht nur überleben konnte, sondern auch den Mittelfinger in die Höhe recken und meiner Angst und Furcht den Wind aus den Segeln nehmen konnte."

Inzwischen ist die Welt glücklicherweise wieder aus ihrer pandemischen Schockstarre erwacht und Adia Victoria konnte voll zur Musik zurückkehren: Anfang des Jahres war sie als Support von Jason Isbell auf US-Tour, gefolgt von ihrer eigenen "Ain't Killed Me Yet"-Tour ab April.