Ataypapi

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Wenn man Ataypapi auf seine Geschichte anspricht, wird es schnell philosophisch. Dann erzählt er zum Beispiel, dass ihm immer bewusst gewesen sei, wer er ist, wer er sein will und wo er herkommt. Gleichzeitig habe er, Zitat, »immer wieder Schwierigkeiten damit gehabt, dass andere das auch nachvollziehen können«. Es ist fast logisch, dass Ataypapi an genau diesem Umstand gewachsen ist;...

Wenn man Ataypapi auf seine Geschichte anspricht, wird es schnell philosophisch. Dann erzählt er zum Beispiel, dass ihm immer bewusst gewesen sei, wer er ist, wer er sein will und wo er herkommt. Gleichzeitig habe er, Zitat, »immer wieder Schwierigkeiten damit gehabt, dass andere das auch nachvollziehen können«. Es ist fast logisch, dass Ataypapi an genau diesem Umstand gewachsen ist; am Anspruch, sich treu zu bleiben und dabei trotzdem in all den unterschiedlichen Welten, durch die er sich in seinem jungen Leben bewegt hat, verstanden und geschätzt zu werden. Jeder neue Tapetenwechsel hat seinen Blick geschärft, seine Bodenständigkeit manifestiert, seine Aura wachsen lassen, seine Unaufgeregtheit multipliziert, ihn zum Chamäleon gemacht. Nach Jahrzehnten im Reisefieber, hunderten Stunden im Training on the Job, etlichen Neustarts und tausenden Kannen marokkanischem Minztee kann Ataypapi guten Gewissens festhalten: »immer nur mein Ding gemacht und jetzt bin ich hier«. Atay hat seine Stimme gefunden, hat ihre hypnotisierende Farbe samt einmaliger Sprachmelodie optimiert. In seinen Songs vermischt er alle Sprachen, die über die Jahre seine Wege gekreuzt haben — und das sind viele. Gleichzeitig hat Atay ein international klingendes Soundbild ausgelotet, das wie angegossen zu seinem Charakter passt: zielbewusst-temporeich und doch in sich ruhend, futuristisch und dennoch gespickt mit Referenzen. Zwischen Dancehall, Afro und Trap repräsentiert Atays Musik, was ihn selbst so besonders macht: Flexibilität, Style und Weltgewandtheit.

1998 als Sohn eines italienischen Vaters und einer marokkanischen Mutter im österreichischen Klagenfurt geboren und ab 2000 im nordrhein-westfälischen Solingen aufgewachsen, ist Mario Elias Cultrera — das ist Ataypapis bürgerlicher Name — früh von Musik umgeben. Sein zwölf Jahre älterer, größter Bruder, prägt Atay schon im Kindesalter extrem, macht ihn mit Hiphop, RnB und Dancehall vertraut und legt den Grundstein für seinen bis heute stark ausgeprägten Modefaible. Nach der Trennung seiner Eltern lebt Atay bei seiner Mutter, mit der er 2009 für zwei Jahre nach Marokko zieht. Obgleich er 2011 vorerst nach Solingen zurückkehrt, hat sein schwindelerregender Weltenbummel gerade erst begonnen — auch, weil kurz später der erste große Lebenstraum in greifbare Nähe rückt: Profifußballer werden. Ab 2014 trainiert Atay phasenweise auf höchstem Nachwuchsniveau in Nantes und Genua. Bevor es jedoch zur Verpflichtung bei einem renommierten internationalen Verein kommt, trifft Atay die reflektiert- selbstbeherrschte Entscheidung, sein künftiges Leben nicht vollumfänglich dem Sport unterzuordnen.

Er kehrt nach Deutschland zurück, konzentriert sich auf seinen Schulabschluss — ein schicksalshafter Plan, bedingt er doch Atays nächstes großes Projekt, seine kreative Entfaltung. Bald lebt er alleine in Düsseldorf, seine Wohnung wird zum Dreh- und Angelpunkt des Freundeskreises. Als beim abendlichen Zusammensitzen immer häufiger gefreestylt wird, stellt sich schnell heraus, wer innerhalb kürzester Zeit auf die besten Zeilen kommt: Ataypapi. 2019 veröffentlicht er erste Rap-Parts auf seinem Instagram-Profil — direkt vertiefen sich Kontakte in die Rapszene. Kurz später macht Atay erste lakonische Studioerfahrungen und hört seine Stimme erstmals auf Autotune. Bevor die Musikerkarriere professionelle Züge annimmt und ein Künstlername gefunden ist, muss allerdings erst eine Pandemie kommen. Im Corona-Lockdown — Atay studiert mittlerweile — bringt er sich das Recorden bei. Innerhalb kürzester Zeit entsteht mithilfe von YouTube-Beat ein erstes Mixtape, das im Marz 2020 erscheint. Das zweite Tape »Atay2Go« folgt im Dezember desselben Jahres, die Debüt-EP »Casamodica« im Februar 2021.

Im Anschluss lernt Atay seinen heutigen Manager und in lockeren Studio-Sessions FOURTY und Jamule kennen. Er schärft seine Schreibroutine als Songwriter für verschiedene Life is Pain- und Azzlackz-Acts und angelt sich seinen ersten Major-Vertrag. »LOLOVE«, ein Feature mit dem Schweizer Rapper Pronto aus 2022, markiert im selben Zug den bisher größten Hit in Atays Karriere. Auf eine kurze Veröffentlichungspause folgt Anfang 2023 die Vertragsunterschrift bei Warner Music Germany — der endgültige Startschuss der Time for Atay. Innerhalb weniger Wochen erscheinen mehrere, von über 300 000 monatlichen Hörer*innen gefeierte Singles, für die Atay unter anderem mit Jamule, AZAD, Olexesh, FOURTY und Pajel kollaboriert. In naher Zukunft werden weitere Fragmente das Licht der Welt erblicken, die sich am Ende in ihrer Gesamtheit zu einem Großprojekt zusammensetzten sollen. Atays Dropbox ist bis zum Rand gefüllt, das »weiße Haus in Casablanca« sicherlich schon bald zum greifen nahe.

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