4. Oktober 2022

Lasst euch nicht zu Objekten degradieren, appelliert Lil Zey an ihre Kolleginnen in der Musikindustrie

Mit "Only Fans" feiert die türkische Rapperin ihr Debüt bei Atlantic Records Germany. Hier gibt es das Musikvideo zu sehen.

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Wer denkt, er hätte Erfolg, Geld und Aufmerksamkeit verdient, obwohl er immer nur die einfachste Abkürzung wählt, muss mit LIL ZEY nicht diskutieren. "Only Fans", die neue Single der türkischen Rapperin, richtet sich direkt an jene Frauen in der Musikindustrie, die ihren eigenen Wert vergessen und sich auf Plattformen wie "Only Fans" nahezu wie ein Produkt anbieten. Unten gibt es das Musikvideo zu sehen.

Dabei geht es Lil Zey nicht darum, andere Frauen oder Sexarbeiter:innen an den Pranger zu stellen. Für sie steht fest: Wer ganz nach oben will, muss sich auch Mühe geben. Wie ernst sie ihr Handwerk nimmt, zeigt ihre Biografie. Sie hat am Berklee College of Music in Boston studiert. Anschließend arbeitete sie als A&R bei RedZone Entertainment mit den GRAMMY-Gewinnern Tricky Stewart und Terius "The Dream" Nash zusammen. Deutsche Hörer:innen haben sie seit 2021 auf dem Schirm: Da erschien "Elmas" mit Luciano – ein Top-5-Erfolg in den deutschen Singlecharts.

Als neues Signing von Atlantic Records Germany macht die Mumble-Rapperin jetzt klare Ansagen – sowohl inhaltlich als auch mithilfe des Sounds, der ihre Messages untermalt. Melodisch angetriebene Flows werden ergänzt durch treibende Detroit-Drums und sorgen so für einen Sound, auf den sich Hyperpop- und Mumblerap-Fans einigen. Die melodische Atmosphäre und warme Stimme Lil Zeys soll aber nicht täuschen, denn mit ihren Ansagen meint sie es bitterernst. Ohne "Only Fans"-Account macht die Rapperin unmissverständlich deutlich: Sie schafft ihren Weg nach oben auch ganz allein – ohne sich für den Erfolg zu verkaufen.

Oder um es mit Lil Zeys eigenen Worten zu sagen: "'Only Fans' ist quasi eine Antwort auf die Frauen in der Musikindustrie, die versuchen, Aufmerksamkeit für ihre Musik zu bekommen, indem sie sich selbst objektivieren. Der Track ist im Grunde ein Sinnbild dafür, dass Marketing in diesen Fällen oft nicht anders als das Marketing von den Frauen auf Only Fans ist. Und durch den Weg, den sie eben gewählt habe, wird ihre Musik leider nie im Mittelpunkt stehen."