Nullzweizwei

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Musik kann die verrücktesten Sachen bewirken. Beispielsweise kann sie einen dazu bringen, in der Hocke sitzend zu tanzen und dabei russische Sätze aufzusagen. Und das, wo man doch eigentlich gar kein Russisch kann. Und die Knie ansonsten immer schmerzen, wenn man sich vorm Sport aufwärmt. Doch bei „Die Hocke“ muss man einfach mit: „Ja wenn der Körper fällt, Schwerkraft zieht...

Musik kann die verrücktesten Sachen bewirken. Beispielsweise kann sie einen dazu bringen, in der Hocke sitzend zu tanzen und dabei russische Sätze aufzusagen. Und das, wo man doch eigentlich gar kein Russisch kann. Und die Knie ansonsten immer schmerzen, wenn man sich vorm Sport aufwärmt. Doch bei „Die Hocke“ muss man einfach mit: „Ja wenn der Körper fällt, Schwerkraft zieht mich wieder runter / In die Hocke, Bratan, bei der Bande kommst du unter“, rappen NULLZWEIZWEI in ihrer neuen Single.

Über einen untermalten Trap-Beat zieht uns die Rap-Crew aus dem fränkischen Herzogenaurach mit runter auf ihre Perspektive – dorthin, wo sich das wahre Leben abspielt: „Ich bin’s gewohnt hier unten / Vierzig Becher in der Stunde, Kippe pro Sekunde“, berichten sie, und ermuntern uns: „Садись, садись со мной, садись со мной, со мной братан“ (Setz dich mit mir hin Bruder, setz dich). Der russische Einschlag ist ein prägendes Merkmal bei NULLZWEIZWEI, ein anderes ist – na klar: Adidas. Heimat verpflichtet schließlich: „Immer im Adidas-Anzug mit dem 3-Blatt-Emblem“, lassen sie uns wissen, und geben eine Dresscode-Empfehlung für das Leben in der Russenhocke ab: „Lederjacke, Lackschuh, Adi-Jogginghose.“ Uns soll’s recht sein, solange wir mithocken dürfen!

„In die Hocke“ ist die Debüt-Single von NULLZWEIZWEI bei Warner Music Germany. Seit über zwei Jahren mischt die Crew um Rufuz, Bazu und Sosa bereits den deutschen Rap-Untergrund auf und zwingt mit derben deutsch-russischen Lyrics, kompromisslosen Beats und einer gehörigen Portion Selbstironie auch die letzte Vorstadtkartoffel zum Bouncen in die Russenhocke. Bisher ohne Label und professionelles Team unterwegs, haben NULLZWEIZWEI bereits ein Album in Eigenregie veröffentlicht („Bezirk 22“, 2017), erreichen bis zu 850.000 YouTube-Klicks für ihre Videos, schmeißen mit dem NULLZWEIZWEI-OPENAIR ein eigenes Mini-Festival für lokale Rap-Acts in Herzogenaurach und bringen regelmäßig die Jugendclubs in Oberfranken bei selbst-organisierten Konzerten zum Siedepunkt. Do-It-Yourself-Attitüde vom Feinsten.

Das Konto im Minus, der Wagen nur geliehen, doch Hauptsache, der Zahnschmuck glänzt: NULLZWEIZWEI zeigen eindrucksvoll, dass man sich auch im schnelllebigen Deutschrap-Geschehen anno 2019 noch mit viel Fleiß und harter Arbeit einen Namen machen kann, ohne Hypes nachzujagen oder die klassischen Stilmittel der Szene allzu ernst nehmen zu müssen. NULLZWEIZWEI sind eta-blyat und der Fokus klar; „B*tches, Drogen, Ketten und das Geld“ – doch vor allem: sich treu bleiben.

 

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